Fronleichnam ist in vielen katholischen Gemeinden in Bayern ein hoher kirchlicher Festtag. An Fronleichnam wird das Osterfest - die Auferstehung des Herrn - noch einmal gefeiert. Bei der Prozession wird der Heiland in Gestalt des "Allerheiligsten" durch die Gemeinde getragen.
In Piding gehen bei der Fronleichnamsprozession die Buam als sog. Schäferer-Buam mit. Sie begleiten ein Schaf, haben ein Tascherl umgehängt und tragen einen, mit Blumen geschmückten, Schäferer-Stock.
An der Spitze der Prozession wird ein Schaf von zwei Buam geführt. Dieses Schaf stellt bildlich das "Lamm Gottes" dar.
Ein Bua stellt Josef , der andereJesus als guten Hirten dar.
Der Schäfererstock mit der "Schippe" am Kopfende und der Futtertasche. Damit konnte früher der Schäfer dem Schaf Salz aus der Tasche geben.
Heuer wurde Jesus im blauem Gewand von Valentin Schweikart, und Josef im rotem Gewand von Xaver Holzner dargestellt.
Dieser einmalige Brauch wird in Piding seit Jahrzehnten gepflegt. Anfangs wurde das Schaf von den Bauern geschmückt. Auch die Kleidung für die beiden Schäferer, bestehend aus einem blauen und einem roten Rock sowie einer Silberkappe und einem kleinen grünen Hut wurden angefertigt. Das Schaf musste gewaschen, gebürstet und an das Weisen mit dem Strick gewöhnt werden. Die Kleidung für die Buam wurde alljährlich gekürzt oder angestückelt. Nachdem Maria Flatscher (welche diesen Brauch in Piding wieder aufleben lies) 1994 gestorben ist, kümmern sich seit dem nun immer wieder andere um die Schäferer-Buam und das Pidinger Fronleichnam-Schaf, so eben schon seit einigen Jahren Christian Hinterstoißer (der Opa vom diesjährigen Schafebuam Xaver Holzner).
Pfarrer Ionel Anghel und Diakon Peter Walter hielten vor dem Pfarrheim den Gottesdienst im Freien. Danach zogen wir wieder von Altar zu Altar, die Monstranz (das Allerheiligste) trug unser Pfarrer unter dem Baldachin. DIe Gläubigen, Vereine, viele Ministranten und die diesjährigen Kommunioskinder begleiteten ihn. Mit dem dritten Altar endete vor dem Altwirt der Zug mit dem Lied „Großer Gott, wir loben dich“. Im Anschluss brachte der Altardienst das Allerheiligste unter großem Glockengeläut zum Pfarrheim zurück.
